Donnerstag, 20. März 2008

Internet-Gesellschaft - Version 2.0 - und was heißt eigentlich 'Networking' ?

Nicht, dass mich jetzt einer fragt, was eigentlich das Web 1.0 war... .

Und wann trat die Version 2.0, die wir im Moment haben, eigentlich in Kraft? Wahrscheinlich lässt sich ein genauer Zeitpunkt gar nicht festlegen. Ca. 2003 habe ich das Internet kennengelernt, als Informationsquelle, und als Spielplatz. Seitdem war eigentlich nur Wandel zu erkennen, keine Zeitpunkte, wann was abgeschlossen war - außer vielleicht hier die Schließung der öffentlichen, moderierten Chaträume 2005. - Von da an ging es erstmal bergab, zumindest hier in Deutschland und rundherum.

Das Zentrum des Web 2.0 sind sind Social Networks - (social heißt gesellschaftlich, Network heißt Netzwerk) - genauer gesagt, Social Networking Communities, (Gemeinschaften), Friendship Communities, in denen man sich mit Freunden trifft, durch das Netzwerk die Freunde von Freunden, usw. . Das ist es im Grunde, was man unter 'Networking' versteht. mit dem Net ist nicht das Internet gemeint, und 'networking' hat so gut wie gar nichts mit Network Marketing zu tun. (Es braucht also niemand in Communities Angst zu haben, dass er durch das Lesen eines Blogs damit konfrontiert wird, wie mir mal jemand schrieb.)

Open Source - die offen zugäglichen Informationsquellen und Kommunikation, an der es allzuvielen Menschen offline mangelt, sowie die Tatsache, dass jeder Internetnutzer seine eigenen Informationen gleichberechtigt veröffentlichen kann, wenn er will. - Das ist es, was das Web 2.0 ausmacht.

Natürlich hat die totale Öffentlichkeit auch ihre Schattenseiten, - der unheilvolle Zwang, unter den zu viele stehen: Freiheit nicht einfach genießen zu können, sonder mißbrauchen zu müssen.
Darauf reagiert dann der Gesetzgeber, umso härter da, wo er die wenigsten realen Zugriffsmöglichkeiten hat... .

Ich hielt es schon damals für eher bedenklich als sicher, dass moderierte Chträume geschlossen wurden - um Jugendliche zu schützen. die sollten dann also, wenn sie weiterhin chatten wollten, in irgendwelche Schmuddelchats gehen, in die sich langsam jeder mir bekannte öffentliche Chat entwickelte, und in Privat-Messages mit irgendwem, der sich nur nett verstellen konnte... .

Aber jetzt gibt es sie ja seit kurzem wieder, Chatrooms in Communities, und auch die Communities entwickeln sich langsam wieder zum Besseren. Kaum noch Spam, und tatsächlich Leute, mit denen man sich unterhalten kann, vielleicht sogar Arbeiten, jetzt, wo so viele im Internet Geld verdienen wollen.

Nur auch hier wieder: Der 'Normalbürger' im Internet darf nicht mehr anonym sein... . Neulich habe ich mich in einer Community angemeldet, wo in den AGBs stand, man müsse den realen Namen angeben - hab' ich als (zeitlich verhinderte) Authorin ja nichts dagegen, auch nicht als Webmasterin, die im Online Marketing einer ehrlichen Tätigkeit nachgehen will. - Aber als Internetwesen, das in einem unbekannten Dorf in Cyberia neu eintrifft? Weiß ich, ob es dort nicht so zugeht, wie in manchen anderen Plätzen - ich stelle mir gerade vor, in Netlog würde mein echter Name stehen... .

Klar, es wird schon die Meisten davon abhalten, sich daneben zu benehmen - aber wen stört das wirklich? - dafür sind die Blacklists da. Ganz im Gegenteil: Normalen Menschen, besonders Kindern und Jugendlichen, die die Gefahren kennen, bot die Anonymität in Communities eher Schutz. - Denkt wirklich jemand, Kinderschänder, Betrüger und sonstige Verbrecher würden ihren echten Namen angeben? - Wie sollte man das wohl prüfen, falls sie nicht zufällig eine Website mit Impressum besitzen.

Die Opfer werden auf dem Silbertablett präsentiert. Besonders für Jugendliche und andere naive Leute ist es schon etwas bedenklich, wenn jeder 'harmlose Verrückte' nur das Telefonbuch aufzurufen braucht, um anzurufen oder gar vor der Tür zu stehen. Früher war diese Schwelle wesentlich höher - man musste erstmal wissen, dass möglicherweise das Opfer eine Website besaß, und dass dort ein komplettes Impressum sein musste. Dieser wesentlich erschwerte Schritt aus der Alternativen Realität ins reale Leben war in der Regel zu groß für jemanden, der es nicht darauf abgesehen hatte... .

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